Der 9. November – "Die Kristallnacht"

Brennende Berliner Synagoge am 10. 11. 1938An den 9. November 1938- die "Kristallnacht"- hat sich Frau Zeller, eine der Überlebenden , so erinnert:

Die "Kristallnacht", die man vielleicht besser unter den Namen "Reichskristallnacht" kennt, fing am 9 November 1938 um 17.00 Uhr an. Schon einige Tage früher wurde in den Zeitungen schlechtes über Juden berichtet, und die Berichte wurden von Tag zu Tag schlimmer, eine richtige Judenhetze, die sich immer mehr steigerte. Das gehörte zur Vorbereitung der Kristallnacht, die schon längere Zeit davor geplant wurde.

Anlass zur Pogromnacht war die Ermordung des deutschen Botschaftsmitglieds Ernst von Rath in Paris durch einen jungen polnischen Juden. Diese Gelegenheit nutzte Goebbels, der Propagandaminister des deutschen Reiches aus, um den „spontanen Volkszorn“ zu mobilisieren.
Die "Kristallnacht" heißt so, weil in dieser Nacht in vielen jüdischen Läden die Fensterscheiben eingeschlagen wurden und die Scheibensplitter im Nachtlicht und durch den Feuerschein der brennenden Synagogen wie Kristalle glitzerten. Über 191 Synagogen gingen in Flammen auf.

Am nächsten Morgen verbreitete sich eine komische Stimmung, die Leute haben sich komisch verhalten. Die meisten Deutschen waren für die Nazis und gegen die Juden und sie zeigten das nach dem 9. November auch deutlich. Nur ganz wenige halfen den Juden, die Scheiben zusammenzufegen. 20.000 Juden wurden am nächsten Tag in Konzentrationslager geschleppt, 36 wurden getötet.
Nach der Kristallnacht wurde alles schlimmer für die Juden. Viele Kinder durften danach nicht mehr in die Schule gehen, viele durften nicht mehr arbeiten oder ihre Firmen behalten. Viele Juden flohen aus Deutschland, weil ihre Leben, ihre Existenz zerstört war, weil sie kein Geld mehr hatten und außerdem um ihr Leben bangen mussten.


Von den 600.000 deutschen Juden haben nur 170.000 überlebt.
Eine von ihnen ist Frau Zeller, die uns das alles erzählt hat.
Der 9. November war für die Juden ein Alptraum. Aber sie wussten damals noch nicht, was noch kommen würde.